Strukturwandel von Wissenssystemen
Direktor Jürgen Renn
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Die Forschung der Abteilung I widmet sich den historischen Prozessen des strukturellen Wandels von Wissenssystemen. Das umfasst die Untersuchung grundlegender Erkenntnisstrukturen wissenschaftlichen Denkens, die Abhängigkeiten dieser Strukturen von ihren jeweiligen empirischen Grundlagen und kulturellen Bedingungen, und schließlich die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen individuellem Denken und institutionalisierten Wissenssystemen. Dieses theoretische Konzept einer historischen Epistemologie ist der Kristallisationspunkt der verschiedenen Forschungsprojekte der Abteilung.
Die Abteilung I versteht dieses Forschungsprogramm einer historischen Epistemologie sowohl als Beitrag zu einer Entwicklungsgeschichte des Wissens, als auch zur Reflektion über die aktuellen Wissenschaften und ihre institutionellen Gegebenheiten. Der Schwerpunkt liegt auf Makrostudien, um die großen Strukturen der Entwicklung von Wissen in sozialen, technologischen und kulturellen Kontexten zu identifizieren. Ansätze, Methoden und Forschungsgegenstände stammen dabei aus einem breiten Spektrum von Disziplinen, das von der Wissenschaftsgeschichte und -philosophie, Technik und Kunst über die Kognitionswissenschaften und die Linguistik bis hin zur Archäologie, Orientalistik, Klassischen Philologie, Sinologie, Indologie, Soziologie, Physik, Mathematik, Biologie, Chemie und anderen Naturwissenschaften reicht.