Als Reaktion auf den Ausbruch von Covid-19 erweitert und führt das neue Projekt History of Science ON CALL am MPIWG zwei Informationsströme - Forschung und Bildung - zusammen, die für Krisen sowie für langwierige Katastrophen relevant sind. Der Forschungsteil des Projekts besteht aus 3- bis 5-minütigen Videobeiträgen, während der Bildungsteil des Projekts versucht, bekannte Ressourcen und Materialien - Stipendien und Lehrmittel – zu sammeln und über diese zu informieren, um dieses Wissen zu verbreiten.

 Wissen ist eines der wichtigsten Ressourcen der Menschheit, um mit Krisen umzugehen

Während Virologen und Epidemiologen das Virus untersuchen und uns informieren, wie wir mit der neuen Realität von Social Distancing umgehen können, helfen Disziplinen wie die Geschichtswissenschaften, Soziologie und Anthropologie dabei, das Geschehen um uns herum in Perspektive zu setzen: Was bedeutet Quarantäne genau, welche Epidemien sind in der Vergangenheit bereits aufgetreten und welche Instrumente zu ihrer Bekämpfung haben wir zur Hand? Auch für ganz Grundsätzliches braucht es einen scharfen Blick: was sind eigentlich Fakten, wie werden Daten gesammelt und welche Schlüsse werden aus ihnen gezogen; welche Überlegungen stehen hinter den Gesetzmäßigkeiten für den Ausbruch einer Pandemie und wie kommen diese zustande? Wie werden Emotionen in Zeiten von Krisen genutzt und ausgenutzt?

Die Geisteswissenschaften mobilisieren

Während aufgrund des Virus Landesgrenzen geschlossen werden, mobilisieren auch die Geisteswissenschaften neue Kräfte, um international zu kooperieren, über politische Systeme hinweg zu informieren und selbst bei Social Distancing eng zusammen zu arbeiten. Das MPIWG hat ein Online-Portal erstellt, das 3- bis 5-minütige Videobeiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zeigt, die ihre neuesten Forschungsergebnisse zu diesen und aktuell relevanten Themen präsentieren. Darüber hinaus dient das Portal als Schnittstelle für Bildungsmaterialien und -ideen, die unabhängig voneinander angewendet werden können. Zusammen ermöglichen diese Konzepte verschiedene Einblicke in den aktuellen Stand der internationalen und akademischen Zusammenarbeit in Krisenzeiten.